Du kannst einen Güterzug nicht aufhalten  

Du kannst einen Güterzug nicht aufhalten  
Ich hatte ein paar echt schlechte Tage. Mit so viel Gewalt in der Welt, so viel Leid, stieß ich an meine Grenzen. Und auch die Menschen in meinem persönlichen Umfeld litten. Ich beobachtete Grausamkeiten auf der Weltbühne, Wut und Depressionen bei einem engen Freund sowie Hass, Rassismus und Antisemitismus überall…. kurz – mehr Schmerz, als ich ertragen konnte.

 
Derart überwältigt, wandte ich mich an die Großmütter und ihre Gegenwart besänftigte mich sofort. Es hatte solch eine beruhigende Wirkung, dass ich fragte: „Großmütter, eure Gegenwart ist heilsam, so hilfreich. Warum habe ich so lange gebraucht, um mich an euch zu wenden? Ich möchte nicht so leiden, während ich versuche, die Dinge zu verstehen. Ich möchte das nicht mehr. Wie kann ich euch auf die richtige Art und Weise um Hilfe bitten? Ihr habt mich sofort aufgemuntert, ich jedoch habe viel Zeit damit verbracht, verzweifelt zu sein, bevor ich euch wirklich um eure Hilfe gebeten habe.“
 
„Die Hilfe ist immer da“, sagten sie. „Bitte uns einfach aufrichtig darum und warte ab. Wir werden dir immer helfen. Glaube uns!“, sagten sie. „Denn wenn du erst einmal weißt, dass Hilfe verfügbar ist, wirst du nicht mehr mit deinem Verstand an dem Problem festhalten. Nenne also dein Bedürfnis und gehe in die Stille.“
 
„Außerdem“, fügten sie hinzu, „tue alles, was du kannst, um dir selbst zu helfen und wenn du das getan hast, dann lasse das Gefühl los, dafür verantwortlich zu sein.“ „Du neigst dazu, dir selbst die Schuld für die Dinge, mit denen du zu tun hast, zu geben und dafür wie du dich damit fühlst. Du gibst dir selbst die Schuld für den Kummer, die Angst oder den Schmerz, den du fühlst. Nichts davon ist deine Schuld!“, sagten sie. „Die Gefühle der Verzweiflung, die du erlebst, haben nichts mit dir zu tun.“
 
„Es ist ganz einfach.“, sagten sie, während sie einen Schritt zurücktraten, um mich besser beobachten zu können. „Energie ist in Bewegung…. und sie bewegt sich so, wie es sein soll“, nickten sie. „Du verursachst diese Bewegung der Energie nicht. Es gefällt dir vielleicht nicht, aber sie bewegt sich“, erklärten sie. „Lasse die Energie sich bewegen. Hab keine Angst vor ihr“, sagten sie. „Hab keine Angst vor ihrer Heftigkeit. Hab weder Angst um dich selbst noch um andere. Lasse sie sich bewegen und während sie sich bewegt, tue alles, was du kannst, um dir selbst und anderen zu helfen. Das ist deine Aufgabe. Tu deinen Teil“, sagten sie und verschränkten ihre Arme vor der Brust.
 
„Der Wandel, der gerade auf der Erde stattfindet, die Energieverschiebungen und all das, was jetzt an die Oberfläche kommt, sind MASSIV“, sagten sie und schüttelten den Kopf, so ungeheuerlich ist das Ganze. „Lasse es kommen“, sagten sie. „Du kannst einen Güterzug nicht aufhalten und du kannst das hier nicht aufhalten. Opfere dich nicht dem Güterzug“, sagten sie und wackelten hin und her mit den Köpfen. „Steh nicht da und lass dich überfahren. Der Güterzug hat kein Gewissen. Er wird dich zerstören. Er wird alles zerstören, was sich ihm in den Weg stellt. Gehe ihm also aus dem Weg und lasse ihn kommen. Hilf einfach“, sagten sie. „Sei behilflich wann und wo du kannst. Das ist alles.“
 
„Vieles, was bisher geruht hat, erwacht jetzt“, sagten sie, „und nicht alles davon ist schön. Du bist zum Kampf aufgerufen; aufgerufen, standhaft zu bleiben. Aufgerufen, zu beobachten, zu bezeugen, zu helfen, wo immer es möglich ist und den Wind wehen, die Wellen sich überschlagen und die Erde beben zu lassen.“
 
„Es braucht eine stabilisierende, ehrende und beobachtende Haltung, während sich alles auf Erden verändern. Du wirst noch viel Zerstörung in nächster Zeit sehen und vieles, das dich beunruhigt. Lass es in sich zusammenfallen“, sagten die Großmütter und rieben ihre Hände aneinander. „Lass los.“
 
„Derzeit kannst du dich an nichts in der Welt da draußen festhalten. Alles ist im Wandel. Beobachte es“, sagten sie. „Liebe die Schöpfung und überlasse der Flut die Überschwemmung. Nochmals“, sagten sie, während sie mich mit geduldigem Verständnis anschauten, „du kannst einen Güterzug nicht aufhalten. Das ist nicht deine Aufgabe.“
 
„Lass los“, sagten sie. „Lass alles los. Du bist hier, um zuzuschauen und zu lieben. Liebe das ‚Werden’“, sagten sie und ich schaute zu ihnen auf. „Die Liebe ist am Kommen, sagten sie, „und das, was kommt, ist mehr, als du derzeit verstehen kannst. Erlaube, den Dingen zu sein wie sie sind“, sagten sie. „Es ist genug, zuzuschauen und sich die Dinge entwickeln zu lassen.“